Simon Engelmann ist ein Phänomen, zumindest für Regionalliga-Verhältnisse. Der Angreifer von Rot-Weiss Essen wurde in den letzten Jahren viermal in Folge Torschützenkönig in der 4. Liga. Nun geht es für den 33-jährigen Engelmann mit RWE eine Spielklasse höher weiter.
Doch eine neue Liga bringt Veränderungen mit sich. Auch Engelmann, die eingebaute Essener Torgarantie, wird seine Spielweise etwas anpassen müssen. Das hat ihm auch Trainer Christoph Dabrowski zu verstehen gegeben, wie Engelmann im RevierSport-Gespräch verrät.
"Ja, der Trainer hat mir schon zu verstehen gegeben, dass ich mein Lauftempo erhöhen muss und noch intensiver im Pressing agiere. Ich glaube, dass man das auch im Training sieht, dass ich mich da verbessert habe. Aber klar: Ich werde jetzt mit 33 Jahren kein neuer Simon Engelmann. Ich habe meine Qualitäten im Sechzehner. Wenn ich da die Bälle kriege, dann werde ich auch in der 3. Liga meine Tore machen. Davon bin ich überzeugt", erklärt Engelmann.
Auch wenn Engelmann in seiner Karriere schon zig Trainingslager erlebte, erkennt er in Wesendorf durchaus Unterschiede zu den vielen vorangegangen Camps in seiner Karriere. Und hier sind wir wieder beim Thema: Die 3. Liga bringt Veränderungen mit sich, wie Engelmann betont: "Im Grunde kennt man ja den Ablauf eines Trainingslagers. Aber in diesem Jahr ist es besonders intensiv. Wir setzen auf viel Aggressivität und Laufarbeit. Das fordert unser Trainer ein. Es ist auch wichtig, dass wir uns die nötigen Körner für die 3. Liga holen. Die Spielklasse ist bekanntlich eine enge, läuferische starke Liga. Da müssen wir voll auf der Höhe sein."
Die Euphorie in Essen scheint kaum Grenzen zu kennen. Der Dauerkartenverkauf ist noch einmal kräftig angezogen. Der aktuelle Stand: 9200 Saison-Abos!
Für Engelmann ist das keine Überraschung, er kennt das Essener Fan-Umfeld. Doch er versucht, auch wenn es nicht einfach nach einem Aufstieg ist, etwas auf die Euphoriebremse zu treten. "Ich habe zwölf Jahre Regionalliga gespielt und war oft nah am Aufstieg dran. Jetzt haben sich einfach alle diese 3. Liga verdient. Es wurde für den Verein, aber auch für mich einfach mal Zeit, in diese Spielklasse aufzusteigen. Wir wollen jetzt auch unter Beweis stellen, dass wir eine Etage höher bestehen können. Doch klar ist auch, dass die neue Liga eine andere Welt als die Regionalliga ist. Es werden sehr enge Spiele, viele Fifty-Fifty-Partien. Manchmal braucht man einfach das Quäntchen Glück, aber dieses muss man sich auch erarbeiten. Wir müssen erst einmal in der Liga ankommen, in vielen Spielen bestehen und dann kann man sich im Laufe der Saison auch Ziele setzen."